Canavan-Krankheit
Die Canavan-Krankheit ist eine autosomal-rezessiv vererbte Störung des Asparaginsäure-Stoffwechsels, die zu einer fortschreitenden Degeneration der weißen Substanz des Gehirns führt, die aus den myelinisierten Axonen einer großen Anzahl von Neuronen besteht.
Diese neurodegenerative Krankheit wird durch Mutationen im ASPA-Gen verursacht, das für Aspartoacylase kodiert, ein Enzym, das eine Schlüsselrolle im Nervengewebe spielt.
Die Inzidenz der Krankheit in der Allgemeinbevölkerung wird auf 1 von 200 000 bis 1 von 400 000 Personen geschätzt. Bei den aschkenasischen Juden ist die Häufigkeit deutlich höher: 1 Fall auf 5.000 bis 6.700 Personen.
Symptome
Die Symptome der Canavan-Krankheit sind unterschiedlich, treten aber in der Regel zwischen dem dritten und fünften Lebensmonat auf und umfassen Hypotonie (geringer Muskeltonus), rasche Zunahme des Kopfumfangs (Makrozephalie), mangelnde Kopfkontrolle und Entwicklungsverzögerung. Diese Kinder können nicht krabbeln, gehen, sitzen oder sprechen. Sie können eventuell Krampfanfälle bekommen und haben Probleme bei der Nahrungsaufnahme. Sie haben Leukodystrophie und erhöhte N-Acetylasparaginsäurewerte im Urin.
Es gibt eine milde Form der Canavan-Krankheit (juveniler Typ), bei der die Kinder eine normale oder leicht verzögerte motorische und sprachliche Entwicklung ohne Regression aufweisen und in der Regel nur die Hilfe von Sprachtherapeuten benötigen, um ihre Kommunikationsfähigkeit zu verbessern.
Krankheitsmanagement
Derzeit gibt es keine Heilung für die Canavan-Krankheit. Bei Kleinkindern mit Morbus Canavan zielt die Behandlung darauf ab, die Ernährung und Flüssigkeitszufuhr zu erleichtern, Infektionen zu vermeiden, Physiotherapie zu betreiben, um das Risiko von Kontrakturen zu minimieren, und die motorischen Fähigkeiten zu entwickeln.
Analysierte Gene
Bibliographie
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