Metachromatische Leukodystrophie

Die metachromatische Leukodystrophie ist eine lysosomale Speicherkrankheit, die zu einer fortschreitenden Schädigung des Myelins führt, das die meisten Nervenfasern umhüllt.

Die metachromatische Leukodystrophie ist eine demyelinisierende neurodegenerative Erkrankung, die durch eine Anhäufung charakteristischer Lipide gekennzeichnet ist, die einen Teil der Myelinschicht der Nervenfasern bilden und Sulfatide genannt werden. Die Pathologie ist auf einen Mangel an Aktivität des Enzyms Arylsulphatase A zurückzuführen, das für den Abbau von Sulfatiden verantwortlich ist.

Die weltweite Prävalenz der metachromatischen Leukodystrophie liegt bei etwa 1 Fall pro 40.000-160.000.

Symptome

Es gibt drei Formen der Krankheit: die spätinfantile, die juvenile und die erwachsene Form. Die spätinfantile Form ist die häufigste und schwerste Form. Sie beginnt in der Regel im gleichen Alter wie das Laufenlernen, wobei Hypotonie, Gehschwierigkeiten, Optikusatrophie und motorische Regression dem geistigen Verfall vorausgehen.

Die juvenile Form beginnt im Alter von 4-5 Jahren mit einem Stillstand der intellektuellen Entwicklung, gefolgt von motorischer Regression, epileptischen Anfällen und Ataxie. Die Krankheit schreitet nicht so schnell voran wie die infantile Form, die Prognose bleibt jedoch sehr ernst.

Bei der erwachsenen Form tritt die Krankheit im Alter von etwa 15 Jahren auf, obwohl die Diagnose oft erst im Erwachsenenalter gestellt wird. Die klinischen Symptome sind milder und umfassen sowohl motorische als auch psychiatrische Störungen, wobei die Krankheit langsam fortschreitet.

Krankheitsmanagement

Für diese Erkrankung gibt es keine spezifische Behandlung. Eine Knochenmarktransplantation oder eine hämatopoetische Stammzelltransplantation kann bei Patienten mit der spätkindlichen oder juvenilen Form hilfreich sein, wenn sie vor dem Auftreten von Symptomen durchgeführt wird, um ihre neurokognitiven Funktionen zu stabilisieren. Das therapeutische Potenzial dieses Verfahrens bleibt jedoch umstritten. Derzeit wird der Einsatz von viralen Vektoren und zellulärer Gentherapie untersucht, obwohl diese Methoden noch weitere Untersuchungen zu ihrer Sicherheit und Wirksamkeit erfordern.

Medikamentöse Behandlungen wie Warfarin, Baclofen, Simvastatin und Prednisolon können zur Linderung der Symptome eingesetzt werden. Auch eine Immuntherapie kann eingesetzt werden, um eine Neuroinflammation zu verhindern. Die Wirksamkeit einiger Medikamente ist jedoch noch widersprüchlich.

Analysierte Gene

ARSA

Bibliographie

Barth, M. L., Fensom, A., Harris, A . Prevalence of common mutations in the arylsulphatase A gene in metachromatic leukodystrophy patients diagnosed in Britain. Human genetics. 1993 Mar;91(1):73-7.

Berná, L., Gieselmann, V., Poupetová, H., et al . Novel mutations associated with metachromatic leukodystrophy: phenotype and expression studies in nine Czech and Slovak patients. American journal of medical genetics. Part A. 2004 Sep 1;129A(3):277-81.

Cesani, M., Lorioli, L., Grossi, S., et al . Mutation Update of ARSA and PSAP Genes Causing Metachromatic Leukodystrophy. Human mutation. 2016 Jan;37(1):16-27.

Gort, L., Coll, M. J., Chabás, A . Identification of 12 novel mutations and two new polymorphisms in the arylsulfatase A gene: haplotype and genotype-phenotype correlation studies in Spanish metachromatic leukodystrophy patients. Human mutation. 1999;14(3):240-8.

Kurosawa, K., Ida, H., Eto, Y. Prevalence of arylsulphatase A mutations in 11 Japanese patients with metachromatic leukodystrophy: identification of two novel mutations. Journal of inherited metabolic disease. 1998 Oct;21(7):781-2.

Liaw, H. R., Lee, H. F., Chi, C. S., et al . Late infantile metachromatic leukodystrophy: Clinical manifestations of five Taiwanese patients and Genetic features in Asia. Orphanet journal of rare diseases. 2015 Nov 9;10:144.

Lissens, W., Vervoort, R., Van Regemorter, et al . A D255H substitution in the arylsulphatase A gene of two unrelated Belgian patients with late-infantile metachromatic leukodystrophy. Journal of inherited metabolic disease. 1996;19(6):782-6

Lugowska, A., Berger, J., Tylki-Szymañska, A., et al . High prevalence of I179S mutation in patients with late-onset metachromatic leukodystrophy. Clinical genetics. 2002 May;61(5):389-90.

Luzi, P., Rafi, M. A., Rao, H. Z., et al. Sixteen novel mutations in the arylsulfatase A gene causing metachromatic leukodystrophy. Gene. 2013 Nov 10;530(2):323-8.

Haben Sie noch keinen DNA-Test gemacht?

Bestellen Sie jetzt einen Gentest und finden Sie alles über sich selbst heraus.

starter
Starter DNA-Test

Abstammung, Eigenschaften und Wellness

Kaufen
starter
Advanced DNA-Test

Gesundheit, Abstammung, Eigenschaften und Wellness

Kaufen
Der DNA-Test, den Sie gesucht haben
Kaufen